Karmin-Rote Tinte

Die sehr teure rote Tinte war das Karmin aus den Läusen des Stechapfels.

Karmin ist ein organischer roter Farbstoff. Er besteht aus Kalzium- und Aluminiumsalzen der Karminsäure. Der Begriff leitet sich von dem arabisch-persischen Wort kermes für Scharlachbeere ab. Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Karmoisine, Karminrot, Cochenille (Cochenille). Der Farblack ist auch als Florentiner Lack, Kugellack, Münchner Lack, Pariser Lack oder Wiener Lack bekannt. Der mit diesem Farbstoff erhaltene Farbton wird auch als Scharlach bezeichnet.
In Europa wurde die Farbstoffmischung unter dem Namen Kermes aus den Kermesschildläusen (Coccus ilicis oder Kermes vermilio PLANCHON), die auf Kermes-Eichen (Quercus coccifera L.) leben, der polnischen Kermeslaus (Porphyrophora polonica L.) oder der armenischen Kermeslaus (Porphyrophora hameli BRANDT), die auf den Wurzeln bestimmter Gräser vorkommt, gewonnen.

Billiger war die Tinte, die aus Folium rubeum (rotbraunes Folium) und Holzasche, vermischt mit Urin, hergestellt wurde.
Eine einfache Tinte war der Saft von Roter Bete. Dazu wurde die Rote Bete gekocht, zu Brei zerstoßen, der Saft abgeseiht, mehrmals gefiltert und durch Einkochen und Zugabe von Eiweiß eingedickt.